Im Web des Jahres 2014 gehört auch Fußball noch zur wichtigsten Nebensache der Welt. Und so haben sich weltweit Journalisten daran gemacht, noch die kleinsten Details mit den heutigen Mitteln zu zerlegen. Eine Netzschau sehenswerter Webangebote:
Die New York Times zeigt in einem Diagramm, warum es die USA nach den Auslosungsregeln in eine der schwierigsten Gruppen verschlagen hat.
Marca.com zeigt ebenfalls die schwierigsten Gruppen, aber auf einen Blick in der ersten Ansicht (spanisch) – und dann auf den zweiten und dritten Klick, worauf diese Einschätzungen basieren.
Bloomberg.com sagt einfach mal alle Spiele in einer gewiss angreifbaren Grafik voraus. Deutschland gibt sich im Halbfinale demnach Brasilien geschlagen, der Gastgeber gewinnt danach gegen Spanien die WM.
Eurosport.com zeigt in einer Infografik, dass es kein Garant für die Weltmeisterschaft ist, den Welt-Fußball-Spieler des Jahres in seiner Mannschaft zu haben. Denn bisher zumindest hat derjenige noch nie im folgenden Jahr die WM gewonnen.
Die BBC zeigt in Kurven, welches Land wann auf welchem Platz bei einer WM landete. “Includes West Germany”, glücklicherweise.
Das Wall Street Journal zeigt in einem Diagramm, wer nach ganz anderen Zahlen Weltmeister in einem bestimmten Genre wäre. Subtext: Deutschland kommt nur einmal darin vor – zum Glück beim Thema Fußball.
Spiegel Online zeigt auf einem Vierseiter (Stand Mitte Juni) im Stile des “Snowfall”-Experiments der New York Times Zahlen und Fakten zum deutschen Fußball, Titel: Die Vermessung des deutschen Fußballs.
Der Guardian aus Großbritannien analysiert die Chancen von Argentinien, Brasilien, England, Deutschland, Spanien und den USA – mindestens vier Favoriten sind hier also dabei, es fehlt eigentlich nur Belgien. Das macht der Guardian für jedes Land einzeln in kurzen Videoansagen von Fußball-Superstar Zico, untermauert durch hilfreiche Infografiken.
Chartball.com analysiert die Möglichkeiten der Teilnehmerländer, weiterzukommen. Und kommt für Deutschland in einer sehenswerten Klickgrafik auf eine Wahrscheinlichkeit von 7,4 Prozent fürs Endspiel.
FiveThirtyEight versucht sich an einer ähnlichen Vorhersage in Form einer interaktiven Grafik:
Der Guardian ermöglicht ein Wiedersehen mit Paul Breitner in einer Zusammenstellung der größten Fußballer aller Zeiten.
Andrew Yuan veranschaulicht in einer sehenswerten D3-Grafik Wahrscheinlichkeiten fürs Erreichen einzelner nächster Runden.
Die Berliner Morgenpost hat alle WM-Spieler auf dem Tableau – und sortiert sie nach Marktwert, geschossenen Toren, Alter oder Vereinen:
Die überraschendste Infografik kommt freilich aus einem sardinischen Restaurant in Leeds, Großbritannien:
England v Italy There is no comparison:
Sunglasses 0-13
Long hair 0-8
Long beards 0-4
Form a straight line 20-0 pic.twitter.com/ltae7OoCee
— Cena sarda (@CenaSarda) 10. Juni 2014
Wer selbst mit ein paar Daten experimentieren möchte: Es gibt eine Tabelle aller 737 Spieler der WM (Quelle: via @phdata). Wer auf weitere besonders informative Grafiken und Zusammenstellungen hinweisen möchte, weise bitte in den Kommentaren unten darauf hin.
Von Marcus Schwarze, Redaktion Rhein-Zeitung